POETSCH Orientierungshilfen für Blinde und Sehbehinderte

Blindenleitsysteme

Taktile Gestaltung

Bei der Gestaltung von Oberflächen ist es für sehbehinderte Menschen hilfreich und für blinde Menschen notwendig, dass ausgewählte Materialkombinationen neben einem ausreichenden Helligkeitskontrast auch einen wahrnehmbaren Rauigkeitskontrast aufweisen. 

LEITSTREIFEN 
Leitstreifen sind in Laufrichtung aneinander gereihte Bodenindikatoren mit Rippenprofil. Leitstreifen haben eine Breite von 30 cm und müssen zu festen Einbauten und zur Fahrbahn mindestens ein Abstand von 60 cm haben.

BEGLEITSTREIFEN 
Bei fehlenden taktilen oder optischen Kontrasten zwischen Bodenindikatoren und angrenzendem Pflaster ist ein Begleitstreifen anzuordnen.
 

AUFMERKSAMKEITSFELD 
Ein Aufmerksamkeitsfeld besteht aus Bodenindikatoren mit Noppenprofil. Es weist z.B. auf Querungsstellen, Richtungswechsel, Verzweigungen, Einstiege, Treppen usw. hin. Ein Aufmerksamkeitsfeld hat grundsätzlich eine Ausdehnung von 90 cm x 90 cm.

RICHTUNGSFELD 
Ein Feld aus Bodenindikatoren mit Rippenprofil, das über mindestens 90 cm Breite des für sehbehinderte und blinde Menschen vorgesehenen Teils einer Querung in Laufrichtung (Querungsrichtung) verlegt wird. Ein Richtungsfeld hat eine Tiefe von 60 cm.

SPERRFELD (RIPPEN PARALLEL ZUM BORD) 
Das Sperrfeld sichert an einer getrennten Querung den auf 0 cm abgesenkten Bordsteinbereich ab, so dass sehbehinderte und blinde Menschen nicht versehentlich auf die Straße treten. Ein Sperrfeld weist wie das Richtungsfeld eine Tiefe von 60 cm auf. Die Rippen sind hier aber parallel zum Bordstein ausgerichtet.

 

MISENTI Rippen- und Noppenplatten dienen blinden Menschen mit Langstock ebenso wie sehbehinderten Menschen über Fußkontakt zur taktilen und optischen Orientierung. MISENTI- und BARRI-Platten unterscheiden sich in Anzahl und Größe der Noppen und Rippen. 

Das Übergangssystem mit „Haifischzahn“ ist durch seinen extremen Hell-Dunkel-Kontrast für sehbehinderte Menschen richtungsweisend.

Es darf kein Flächenrüttler eingesetzt werden (hammerfeste Verlegung) und es wird nicht empfohlen mechanische Schneeräumgeräte zu verwenden.